Wusstest du schon, …
… dass der Hase nicht das einzige Tier ist, das Ostereier bringen kann? Je nach Region in Deutschland sind zur Osterzeit auch der Hahn, der Storch, der Kuckuck, der Kranich, der Fuchs und der Esel unterwegs.
… dass der Brauch, die Ostereier zu verstecken, erst rund 300 Jahre alt ist? In einer Schrift aus dem Jahre 1682 wird erstmals die elsässische Sitte erwähnt, an Ostern Eier zu verstecken.
… dass um 2500 v. Christus bemalte Eier eine Grabbeilage bei den Sumerern waren. Die Eier galten als Zeichen für das Leben nach dem Tod.
… dass das Osterei auch Paschei genannt wird? Das Wort Pascha ist griechisch und bedeutet soviel wie „vorüberschreiten“.
Auf hebräisch heißt es „pessah“. Das jüdische Pessachfest wird daher auch Pascha- oder Passahfest genannt.
… dass das Osterei ebenso wie das christliche Osterfest aus dem jüdischen Pessachfest entstanden ist? Das Fest ist eines der höchsten jüdischen Feste und erinnert die Gläubigen an die Zeit der Sklaverei, deren Ende und den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. Jesus nahm mit seinen Jüngern vor seinem Tod ein Pessachmahl ein.
… dass in einigen europäischen Ländern das Wort „Ostern“ übersetzt an das Wort „Pessach“ anlehnt? Die Franzosen sagen zu Ostern „Pâques“, die Italiener sprechen von „Pasqua“ und in Russland wird das Fest „paskha“ genannt. Also „Joyeuses Pâques!“, „Pasqua Felice!“, „Веселые пасхи!“ und „Frohe Ostern!“
… dass die christliche Botschaft des Ostereies lautet: „Christus ist auferstanden und lebt!“? In früheren Zeiten wurden in den Kirchen am Ostermorgen hart gekochte und rot gefärbte Eier verschenkt. Das harte Ei ist ein Zeichen für das kalte Steingrab in dem Jesus tot lag. Die rote Farbe des Eies steht für das Leben, wie der Lebenssaft Blut, damit wird der Moment ausgedrückt in dem Jesus durch seine Auferstehung den Tod besiegt hat. In Russland wird erzählt, das Maria Magdalena dem römischen Kaiser Tiberius am Tag der Auferstehung ein Ei geschenkt hat. Dazu sprach sie: „Christus ist auferstanden!“ Doch Tiberius, der das nicht glauben wollte, antwortete: „So wenig wie ein weißes Ei rot werden kann, so wenig kann ein Toter wieder auferstehen.“ Doch kaum hatte er die Worte gesprochen, verwandelte sich das weiße Ei in ein rotes Ei.
… dass im Jahr 325 n. Chr. der Kaiser Konstantin I. und christliche Kirchenmänner bei einer Zusammenkunft in der Stadt Nicäa beschlossen haben, wann Ostern gefeiert werden soll?
Das christliche Osterfest sollte deutlich vom jüdischen Pessachfest abgegrenzt werden. Deshalb wurde bei diesem Konzil entschieden, dass Ostern immer auf den ersten Sonntag nach dem Frühjahrsvollmond gefeiert werden soll. Der Mondumlauf dauert aber 29,5 Tage und stimmt deshalb nicht mit den Tagen eines Kalendermonats überein. Durch diese andere Zählweise der Tage liegt Ostern daher jedes Jahr zwischen dem 22. März und dem 25. April.
… dass Eier, die am Gründonnerstag gelegt werden, Glück bringen sollen?
… dass Gründonnerstag, nichts mit dem Frühlingsgrün der Bäume und Sträucher zu tun hat? Mit „grün“ ist in diesem Fall das Wort „greinen“, ein anderer Ausdruck für „weinen“ gemeint. Denn am Gründonnerstag nahm Jesus das letzte Mahl mit seinen Jüngern ein und erzählte ihnen von dem bevorstehenden Verrat, der Haftung und der Kreuzigung.
An Gründonnertag verstummen bis zur Osternacht die Glocken auf den Kirchtürmen.
… dass die Karwoche vor Ostern von dem alten Wort „Kara“ für Klage und Trauer abstammt. Die Karwoche umfasst die Zeit von Palmsonntag, der Tag an dem Jesus in Jerusalem einzog, bis zum Karsamstag, einem Tag nach der Kreuzigung. Die Christen denken in diesen Tagen ganz viel und in aller Stille an das Leiden und Sterben von Jesus Christus.
Deshalb nennt man den Karfreitag auch den „stillen Freitag“.
… dass auch heute noch in orthodoxen und römisch-katholischen Ostergottesdiensten die Ostereier, die sich während der Fastenzeit angesammelt haben, gesegnet werden?
Mit den Worten „Christus ist auferstanden“ schlagen die Christen der serbisch-orthodoxen Gemeinden nach dem Gottesdienst ihre Eier gegeneinander und wünschen sich Glück.
… dass man früher an Ostern auch von Zins- oder Schenkeiern sprach? Wie zu St. Martin mussten die Bauern und Pächter an Ostern Geld oder Naturalien für den Grund und Boden, den sie bearbeiteten, bezahlen. Statt kleiner Münzen wurden Eier gegeben. Gleichzeitig gab es eine Reihe von Heischetagen für die Mägde, Knechte und Armen. Ihnen wurden dann Eier geschenkt, von denen es wegen der Fastenzeit ja im Überfluss gab.
… dass in Australien der Bilby die Ostereier bringt? Es handelt sich dabei um einen Kaninchennasenbeutler. In Australien hat der Hase keinen guten Ruf, weil sie Kaninchen zu ähnlich sind. Diese Tiere haben die Angewohnheit alles kahl zu fressen und sich sehr stark zu vermehren. Nach Australien kamen die Nager vor 150 Jahren mit Einwanderern, deshalb haben sie dort keine natürlichen Feinde und können ihren Lieblingsbeschäftigungen fast ungehindert nachkommen. Damit sind sie zu einer richtigen Plage geworden. Heimische Tierarten werden durch die Kaninchen aus ihrem Lebensraum verdrängt und drohen auszusterben. Da lässt man sich lieber die Ostereier vom heimischen Bilby bringen, zu mal der ebenfalls lange Ohren und ein weiches Fell hat.
Und hier geht es wieder zu unseren Frühlings- und Osterseiten!