Überwinterung von Igeln

Redaktion

Igel Überwinterung von IgelnIgel

Igel im Garten

Im

Spätsommer, Herbst oder Winter kann man leider manchmal hilfsbedürftigen

Igeln begegnen. Aber welche Igel brauchen überhaupt Hilfe?

Zur ersten Information solltet ihr Telefon Igel-Hotline: 0180-5555-9551 oder den Faxabruf: 0180-5555-9554

wählen,

da gibt es rund um die Uhr Auskunft über hilfsbedürftige

Igel und Tips zur Ersten Hilfe.

Außerdem

könnt ihr bei einer Igelstation in eurer Nähe oder bei

einem Tierarzt um Rat fragen. Verletzte Tiere brauchen Behandlung

durch Fachleute. Ihr solltet den Igel ganz vorsichtig in einen Karton

legen und zum Tierarzt oder zu einer Igelstation bringen. Das gilt genauso für Igelsäuglinge mit geschlossenen Augen

und Ohren, die ihr außerhalb des Nestes umherkrabbeln seht.

Kranke Stacheltiere trifft man oft tagsüber an.

Das

ist bei einem Tier, das eigentlich nachts auf der Futtersuche ist,

ein Alarmzeichen. Erst solltet ihr solche Igel beobachten und mit

Erwachsenen darüber sprechen, bevor ihr etwas  unternehmt.

Igelhilfe ist kein Kinderspiel!

Wenn

ihr einen hilfsbedürftigen Igel pflegen wollt, müßt

ihr genau wissen und lernen, was er wirklich braucht. Sein Gehege

sollte eine große Kiste sein, die 2 qm Grundfläche hat

und 50 cm hoch ist. Auf den Boden der Kiste legt man alte Zeitungen

und wechselt diese täglich. Eine kleinere Schachtel, etwa ein

Schuhkarton mit Einschlupfloch (10x10 cm) wird als Schlafhäuschen

ins Gehege gestellt. Füllt es mit viel zerrissenem und zerknülltem

Zeitungspapier. Alle anderen Materialien, Heu, Laub, Torf, Katzenstreu

oder ähnliches ist ungeeignet! Die ganze «Igel-Wohnung»

sollte in einem warmen Raum stehen, solange das Igelchen krank ist. Zu fressen gebt ihr dem Stacheltier Katzenfutter aus der Dose, zur

Abwechslung ungewürzt angebratenes Hackfleisch oder Rührei,

vermischt mit etwas Igeltrockenfutter oder Futterhaferflocken. Rohes

Fleisch oder rohe Eier können dem  Igel schaden! Der Pflegeigel

wird nur einmal am Tag, nämlich abends gefüttert. Er bekommt

ungefähr soviel Nahrung, wie in einen normalen Joghurtbecher

paßt. Zu trinken gibt man Igeln nur Wasser, niemals Kuhmilch,

diese vertragen sie nicht. Muß der Stachelritter auch bei

euch überwintern, dann wird das ganze Gehege in einen kalten

Raum gebracht. Wenn der Igel eingechlafen ist, stellt ihr ihm nur

noch Wasser und ein bißchen Trockenfutter  als Notration

bereit. Auch während des Winterschlafs müßt ihr

den Igel täglich kontrollieren, jedoch ohne ihn aufzuwecken

oder zu stören. Klebt mit Tesafilm ein Blatt Toilettenpapier

vor den Eingang des Schlafhauses, dann seht ihr auf einen Blick,

ob der Igel schläft oder wach ist und normales Futter braucht.

Nach dem Winterschlaf füttert ihr den Igel noch eine kleine

Weile, denn Anfang bis Mitte Mai - in warmen Gegenden auch schon

etwas früher -  gehört der stachlige Pflegling zurück

in die Freiheit. Setzt ihn am besten dahin, wo ihr ihn gefunden

habt.

Wenn

ihr den Igeln in der Natur helfen wollt, dann solltet ihr ihnen

im Frühjahr und Herbst im Garten Futter bereitstellen. In diesen

Jahreszeiten  finden Igel nicht viel natürliche Nahrung,

wie Käfer, Regenwürmer, Raupen und Schnecken. Falls ihr

und eure Eltern den eigenen Garten nicht allzu sehr aufräumt,

fühlen sich Igel dort wohl und finden etwas zu fressen. Vielleicht

baut sogar ein Stachelritter sein Nest in eurer Hecke!

Vielen

Dank für den Artikel der  Redaktion Igel-Bulletin des

Vereins pro Igel.

Igel Hartmut

Hier kommt Hartmut!

Hartmut wurde im Spätherbst von einer Igelstation abgeholt um bei der Familie von Kathrina und Franziska zu überwintern. Oft haben die Igelstationen nicht genug Platz und sind auf Hilfe von interessierten Familien angewiesen.

Hier kann man sehen, dass der Igel ein Junge ist und so wurde er von Katharina und Franziska auf den Namen Hartmut getauft.

Er bekam auf dem Balkon der Familie sein Zuhause. So ein Igel ist nichts für die Wohnung, denn er riecht stark und macht nicht nur auf den Boden sondern auch gegen die Wände. Unter seine Wohnkiste kam eine Styroporplatte. Natürlich muss der Balkon auch vor Regen und Schnee geschützt werden.

Hartmut ist ein JungeHartmut schau aus der Schlafkiste

Und in die Wohnkiste kam sein Schlafhäuschen. Der Eingang sollte an einer Ecke liegen, damit er sich in der schräg gegenüberliegenden sein Nest bauen kann.

Wir haben ihm geschreddertes Papier hineingelegt, das ist weicher als geknülltes Papier.

Ein Igel sollte viel Platz zum Auslaufen haben. Ideal ist mind. 2m².

Hartmut bekam Igelfutter gemischt mit Hunde- oder Katzenfutter und täglich frisches Wasser.

Auch während des Winterschlafes soll man Futter und Wasser hinstellen, falls sie zwischendurch wach werden. Gereinigt werden musste die Igelbehausung jeden Tag.

Mitte Mai im folgenden Jahr wurde Hartmut wieder in die Freiheit entlassen. Er fand bei einer anderen Familie im Garten sein neues Revier. Er wurde mit seiner Schlafkiste und etwas Futter in eine ruhige Ecke des Gartens gestellt und machte sich noch am selben Tag auf den Weg und so spaziert er fröhlich durch die Welt und vertilgt Schnecken und anderes Getier.

Vielen Dank an Heike, Franziska und Kathrina für die schönen Fotos von Hartmut!

Igel beim WinterschlafUnd

hier ein Zusatz von Kathi

Hallo,

ich habe in den vergangenen Jahren 3 Miniaturigelchen aufgezogen, alle

konnten erfolgreich mit ca. 1 kg im Frühjahr wieder ausgewildert

werden. Der letzte war ein richtiges Sorgenkind, er benötigte Aufbauspritzen

vom Tierarzt und musste zwangsernährt werden. Die Wende

zum selbständigen Fressen kam, als ich ihn auf dem Schoß

hielt und eine Honigwaffel ass, ein Stückchen fiel runter

und der Igel fiel richtig darüber her. Zu der Zeit war sein

Gewicht von 360 g auf 320  gefallen, dann ging es bergauf.

Die Standard-Igelnahrung  hat er pur immer wiederabgelehnt,

ich konnte sie nur zerdrückt ins Katzenfutter mischen. Ist

dann aber ein Prachtmädchen geworden.

Aber

bitte nur ein paar klitzekleine Bröckchen von den Honigwaffeln,

Igelaufzuchtsfutter sind die Waffeln nicht- "Bio" sollten sie auch

sein, da ist ja nicht ganz so viel Chemie mitverarbeitet.

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